Das Richard Wagner Museum

Identität und Auftrag

Das Richard Wagner Museum Bayreuth ist ein bedeutsamer Ort deutscher Kulturgeschichte, an dem Leben, Werk und Wirken Richard Wagners erforscht, auf einzigartige Weise erzählt und für alle Sinne erlebbar gemacht werden. Die Aura des authentischen Lebens- und Schaffensortes und die große kulturelle Bedeutung des Hauses in seiner wechselvollen, ambivalenten und auch prekären Geschichte, die anspruchsvolle und zugleich sinnliche Vermittlung einer umfassenden Dauerausstellung sowie vielfältigen Veranstaltungen und Sonderausstellungen machen auch wiederholte Besuche des Richard Wagner Museums zu einem inspirierenden Erlebnis für Kenner und Laien gleichermaßen.

Seit seiner Eröffnung 1976 ist das Richard Wagner Museum mit Nationalarchiv und Forschungsstätte im Haus Wahnfried im Sinne der Satzung der es betreibenden Richard-Wagner-Stiftung ein Ort der Erforschung und Vermittlung von Leben und Werk Richard Wagners und der Aufführungsgeschichte der Bayreuther Festspiele. Der Auftrag ist im Sinne der Satzung der Richard-Wagner-Stiftung, das Erbe des Komponisten zu bewahren und zu erforschen, die Sammlung auszubauen und der Öffentlichkeit mit musealen Mitteln zugänglich zu machen, um auf diese Weise das Verständnis für sein Leben und Werk zu vermitteln. Das Museum ist Sammlungsort, Archiv, Forschungsstätte und Ausstellungsraum. Zudem werden der große Saal und die Sonderausstellungsfläche für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt.

Ölgemälde: Porträt Richard Wagner

Das Archiv umfasst neben der einzigartigen und hoch wertvollen Autographensammlung des handschriftlichen Nachlasses Richard und Cosima Wagners mit Werk-, Noten- und Partiturhandschriften, Briefen und autobiografischen Aufzeichnungen sowie zahlreichen Briefen an Richard Wagner und seine Familie eine wissenschaftliche Bibliothek mit umfangreichen Quellen- und Spezialsammlungen bis hin zu einem Bild- und einem Schallarchiv, die als Forschungsstätte der wissenschaftlichen und interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Das Museum im Haus Wahnfried mit seinen repräsentativen Räumen und der Dauerausstellung mit zahlreichen Exponaten zu Leben, Werk und Wirken Wagners vor allem aus den Beständen der ehemaligen, seit 1925 bestehenden und 1976 in das Richard Wagner Museum im Haus Wahnfried überführten Richard-Wagner-Gedenkstätte der Stadt Bayreuth war von Beginn an für Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Stadt und Region sowie eine außergewöhnliche Kulturstätte, welche 2006 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten als „Ort der Ideen“ ausgezeichnet wurde.

Marmorstatue: Fliegender Holländer

Die Erneuerung

Das Richard Wagner Museum wurde nach mehr als 30 Jahren zu einer zeitgemäßen, attraktiven, publikumsträchtigen sowie seinem Gegenstand und Auftrag angemessenen Museums-Institution erneuert und erweitert. Über seinen Ausstellungsbetrieb hinaus bleibt es die weltweit zentrale wissenschaftliche Dokumentations- und Forschungseinrichtung am historisch-authentischen Ort. Im Fokus stehen die Auseinandersetzung mit Leben und Werk, besonders auch der ambivalenten Rezeptions-, Wirkungs- und Ideologiegeschichte Richard Wagners, welche mit modernen museumsdidaktischen Methoden vermittelt werden.

Ziel ist es, die Verbindung von öffentlichem Kulturinteresse und international vernetztem Wissenschaftsbetrieb zu stärken und die Teilhabe aller Interessierten an Kunst und Kultur zu ermöglichen. Damit wird das universale, zeitenübergreifende Kulturphänomen Wagner als so bedeutsame wie folgenreiche Erscheinung deutscher Geistes-, Musik- und Theatergeschichte mit bis heute internationaler Bedeutung und Wirkung – vor allem im Zusammenhang mit den Bayreuther Festspielen – durch vielfältiges, verstehendes wie emotionales Erleben vermittelt.

Das Museum mit Nationalarchiv und Forschungsstätte befindet sich in Bayreuth in einem besonderen Zusammenhang von Kultur- und Naturlandschaft. Geprägt von barocken Baudenkmälern mit dem Markgräflichen Opernhaus als UNESCO-Weltkulturerbe im Mittelpunkt ist die Stadt Bayreuth nicht nur im Zusammenhang mit Richard Wagner und den Bayreuther Festspielen ein auratischer Ort von hoher kultureller Potenz. Die vielfältige Museumskultur Bayreuths widmet sich mit Jean Paul und Franz Liszt weiteren kulturgeschichtlich und international bedeutenden Künstlern, die hier gelebt und gewirkt haben.

Sichern, Erhalten, Erschließen

Richard Wagner war an der Planung seines ersten eigenen, von seinem königlichen Gönner Ludwig II. von Bayern finanzierten Hauses „Wahnfried“ maßgeblich beteiligt. Nach seinem Tod blieb es bis 1966 Familiensitz. 1945 schwer kriegszerstört, wurde das Haus 1974 bis 1976 im originalgetreuen Zustand wieder aufgebaut. Der dauerhafte Erhalt des denkmalgeschützten Hauses ist die Voraussetzung aller künftigen musealen und wissenschaftlichen Aktivitäten. Hierfür bilden Sicherung, Erhalt und Erschließung des vielschichtigen und kulturhistorisch überragenden Erbes im Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung die Grundlage.

Sammeln, Forschen, Ausstellen

Die neue Dauerausstellung will nicht nur anhand von Originaldokumenten in das Thema einführen und informieren, sondern lädt die Besucherinnen und Besucher auch ein, sich in einer multimedialen Präsentation reflektiert und kritisch mit den vielfältigen Facetten des Werks Richard Wagners auseinander zu setzen.

Die Voraussetzung für eine fundierte und attraktive Ausstellungstätigkeit sind zum einen eigenständige wissenschaftliche Forschung, zum anderen eine kontinuierlich nach fachlichen Gesichtspunkten fortzuentwickelnde Sammlung. Neben der Dauerausstellung ergänzen Sonderausstellungen die Vermittlungsarbeit und eröffnen zusätzliche Perspektiven auf das Thema. Kleine Präsentationen können als Wanderausstellungen konzipiert und an verschiedenen Orten im In- und Ausland gezeigt werden.

Zur nachhaltigen und dauerhaften Sicherung, Konservierung und Aufbewahrung wertvoller Objekte und einmaliger Dokumente ist ein modernes Depot vorhanden, das den internationalen technischen und konservatorischen Anforderungen entspricht.

Foto: Die Figur Siegfried in Fell gekleidet mit Schwer

Internationaler Wissensort

Das Richard Wagner Museum ist nicht zuletzt durch sein Nationalarchiv mit Forschungsstätte zu einem Lern- und Wissensort von internationaler Bedeutung geworden. Es werden abwechslungsreiche pädagogische Angebote zur thematischen Wissensvermittlung für Schulklassen, Studierende und Publikum aller Altersgruppen entwickelt. Wagners Werke werden in historischen und thematischen Kontext gestellt, der thematische Bogen wird bis in die Gegenwart gespannt. Das Museum versteht sich als ein internationales Forum für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem bedeutenden kulturhistorischen Erbe des Komponisten.

Coronamuseum-Podcast

Wenn das Museum geschlossen ist und Sie es nicht besuchen können, kommt das Museum zu Ihnen: Sämtliche Folgen des Coronamuseum-Podcast!